Am 15. Mai 2025 wurde das Forum des Schulzentrums Haren zum Ort einer eindrucksvollen szenischen Lesung, die Literatur, Theater und Zeitgeschichte auf besondere Weise miteinander verband. Im Mittelpunkt stand die Graphic Novel Maczków – Eine deutsch-polnische Nachkriegsgeschichte von Marta Schwierz, Rüdiger Ritter und Greta von Richthofen.

Eingeleitet wurde der Abend von Dunja Gerdes, der Schulleiterin des Gymnasiums Haren, die in ihrer Begrüßung die besondere historische Situation der Stadt Haren im Zusammenhang mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs am 8. Mai 1945 thematisierte. Ihre Worte schlugen einen inhaltlichen Bogen zur Veranstaltung und sensibilisierten das Publikum für das außergewöhnliche Kapitel deutsch-polnischer Nachkriegsgeschichte, das in Maczków erzählt wird.
Begleitet wurde die Veranstaltung dann im weiteren Verlauf von Dr. Rüdiger Ritter, einem der Autoren der Graphic Novel, der mit seinen historischen Erläuterungen und Hintergrundinformationen zur Entstehung und Bedeutung der Geschichte zusätzliche Perspektiven eröffnete. Insbesondere die zeitlichen Erläuterungen zum Warschauer Aufstand und das Hochwasser in Haren während der Evakuierung der Harener erläuterte Dr. Ritter einfühlsam und differenziert.

In Kooperation mit dem Dokumentationszentrum Inselmühle und unter Mitwirkung der Theater-AG des Gymnasiums Haren entstand eine lebendige Inszenierung, die das Publikum nachhaltig bewegte. Die Mitglieder der Theater-AG unter der Leitung von Katrin Kleesiek-Herding überzeugten mit einer dynamischen, emotionalen und schauspielerisch starken Darbietung. Mit großem Gespür für Atmosphäre und historische Tiefe setzten sie zentrale Szenen der Graphic Novel ausdrucksstark in Szene – und zogen die Zuschauerinnen und Zuschauer spürbar in ihren Bann.


Der Beitrag von Lykka Herding aus dem Jahrgang 12, die im Rahmen ihrer Facharbeit zum Thema „Comics und Geschichte“ zentrale Charaktere der Graphic Novel sowie deren Handlungsspielräume analysierte und erläuterte, schlug eine Brücke zwischen wissenschaftlicher Auseinandersetzung und künstlerischer Umsetzung und wurde vom Publikum mit großem Interesse aufgenommen.
Ein herzlicher Dank gilt auch den Schülerinnen und Schülern des Jahrgangs 12, die mit einem leckeren und umfangreichen Catering und einem Büchertisch zum Gelingen des Abends beitrugen sowie auch Caroline Wille, die die filmische und fotografische Dokumentation der Veranstaltung übernommen hat.
Diese Veranstaltung war weit mehr als eine Lesung: Sie war ein lebendiges, generationenübergreifendes Projekt zur Erinnerungskultur – und ein starkes Zeichen dafür, wie engagierte junge Menschen Geschichte und Gegenwart kreativ miteinander verbinden können.
K. Kleesiek-Herding