Rezertifizierung als Europaschule: Ein starkes Bekenntnis des Gymnasiums Haren zum europäischen Gedanken

Am Montag, den 22. September 2025, fand im historischen Osnabrücker Rathaus die feierliche Übergabe der Insignien für Europaschulen statt. Ehrengäste waren die Ministerin für Europa und Regionale Landesentwicklung, Frau Walter, Herr Giesecke, Mitglied des Europäischen Parlamentes, Frau Pötter, Oberbürgermeisterin von Osnabrück, sowie Frau Pünt-Kohoff vom RLSB Osnabrück.

Das Gymnasium Haren war auch dabei und erhielt bereits zum dritten Mal die Auszeichnung. Wir engagieren uns seit 15 Jahren aktiv dafür, den europäischen Gedanken in unserer Schule lebendig zu halten. In einer Zeit, in der die Herausforderungen in Europa vielfältiger denn je sind, ist es wichtig, dass Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte die Werte und Prinzipien der Europäischen Union verinnerlichen und aktiv leben. Deshalb begreifen wir die Rezertifizierung unserer Schule als Europaschule als bedeutsamen Schritt und Verpflichtung, weiterhin europäisch zu denken und zu handeln. In unserem Schulprogramm haben wir folgendes Ziel verankert:

„Wir wollen nicht nur Wissen über Europa vermitteln, sondern praxisorientiert Europa erfahren und erleben. Denn der europäische Gedanke steht für Frieden, Freiheit, Toleranz und Solidarität. Diese Werte sind nicht nur Grundpfeiler der Europäischen Union, sondern auch essenziell für das Zusammenleben in einer multikulturellen Gesellschaft. Unser Gymnasium Haren spielt eine entscheidende Rolle dabei, diese Werte zu vermitteln und unseren Schülerinnen sowie Schülern ein Bewusstsein für die europäische Identität zu schaffen.“

Als Europaschule setzen wir uns aktiv dafür ein, den europäischen Gedanken in unseren Schulalltag zu integrieren. Dies geschieht durch folgende Initiativen, Projekte und Inhalte:

  • Interkulturelle Projekte

Unsere Schülerinnen und Schüler arbeiten gemeinsam mit Jugendlichen aus den Niederlanden, Frankreich und Litauen in Projekten, die den Austausch, die Begegnung und das Verständnis zwischen verschiedenen Kulturen fördern. Hier sind insbesondere der „Tag der Kulturen“ zu nennen, der von unserer SV zur Begegnung sowie zum Kennenlernen unserer multikulturellen Schülerschaft organisiert wurde. Die Austausche ermöglichen eine unmittelbare Begegnung mit den Lebensgewohnheiten der Menschen, wie sie essen, leben, kommunizieren und wie sie lernen. Dadurch werden Reflexionsprozesse und Alteritätserfahrungen ermöglicht, die die eigenen Lebensentscheidungen beeinflussen können.

  • Sprachförderung

Durch den Erwerb von Fremdsprachenkompetenzen öffnen sich für unsere Schülerinnen und Schüler Türen zu anderen Kulturen und Ländern. Neben den Austauschfahrten und der jährlichen Exkursion nach Paris leisten unsere bilingualen Projekte einen großen Anteil, sich in einer anderen Sprache als der eigenen auszutauschen. So konnten Schülerinnen und Schüler nicht nur durch das Phoenix Theatre, sondern auch im Gespräch mit Tim Unsworth, Dozent der NHL Stenden, über die Europäische Union ihre Sprachkompetenzen erweitern.

  • Partnerschaften mit Schulen in Europa:

Die Austauschfahrten nach Aizenay (Frankreich) und Klaipeda (Litauen) oder auch das Musikprojekt „Musiek over de grenz“ oder die deutsch-polnische Begegnungsfahrt nach Danzig ermöglichen es unseren Schülerinnen und Schülern, ihre Kenntnisse in der Praxis anzuwenden und internationale Freundschaften zu schließen; sich zu vernetzen und kulturelle Vielfalt erleben.

  • Sensibilisierung für europäische Themen

Im Unterricht werden aktuelle europäische Themen behandelt, um das Bewusstsein für die Herausforderungen und Chancen der EU zu schärfen. Daraus erwachsen unter anderem Wettbewerbe und Diskussionsrunden mit Europaabgeordneten. Dabei wurde zum Beispiel ein Podcast über EU-finanzierte Projekte im Emsland erstellt. Tiemo Wölken (SPD) hat mit einer Schülergruppe aktuelle Themen wie nachhaltige Energiewirtschaft diskutiert. Auch Erinnerungsarbeit und Gedenkveranstaltungen sind in unseren Schulalttag implementiert, wie das regelmäßige Reinigen der Stolpersteine in Haren oder Zeitzeugengespräche mit Albrecht Weinberg, Kooperationen mit der Gedenkstätte Esterwegen oder dem Heimatbund vermitteln in Schulen Orientierung, helfen beim Verständnis der Gegenwart und fördern Mündigkeit. Sie ermöglichen das Erlernen von kritischem Denken durch die Analyse von Quellen, das Erwerben von Kompetenzen wie analytischem Denken und das Verstehen historischer Muster, um zukünftige Wiederholungen von Fehlern zu vermeiden.

Die Rezertifizierung als Europaschule ist ein starkes Bekenntnis zu den Werten der Europäischen Union und ein Zeichen dafür, dass wir die europäische Idee aktiv leben und weitergeben. In einer Zeit, in der die Welt immer komplexer wird, ist es unsere Verantwortung, Schülerinnen und Schüler auf eine Zukunft vorzubereiten, die von Zusammenarbeit, Respekt und Toleranz geprägt ist. Gemeinsam gestalten wir eine positive europäische Identität, die auch in den kommenden Generationen Bestand haben wird.

D. Gerdes