Unmittelbar nach einer spannenden Klassenfahrt nach Berlin ging es dann auch in der Harener Inselmühle vertiefend weiter mit der Beschäftigung der Thematik Der Zweite Weltkrieg und seine Folgen für Europa: Deutschland nach der Befreiung 1945: Die Klasse 10a besuchte die Ausstellung in der Inselmühle Haren. Im Mittelpunkt stand dabei ein besonderes Kapitel der lokalen Geschichte: die Evakuierungsphase Harens und die Errichtung der polnischen Enklave „Maczków“ in den Jahren 1945 bis 1948.

Die Ausstellung bot den Schülerinnen und Schülern einen umfassenden Einblick in das Leben der Bevölkerung Harens unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg. Mit Hilfe vorbereiteter Fragebögen erarbeiteten sich die Jugendlichen in Kleingruppen zentrale Inhalte zur historischen Entwicklung Harens in dieser Zeit. Dabei standen Fragen zur Umsiedlung der deutschen Bevölkerung, zum Alltag in Maczków und zur Erinnerungskultur im Emsland im Fokus.
Besonders aufschlussreich war das Gespräch mit der Leiterin des Stadtarchivs und Dokumentationszentrums Inselmühe, Frau Dr. Vanessa Görtz-Meiners, die die Klasse durch die Ausstellung begleitete. Im Dialog erläuterte sie anschaulich die komplexen Zusammenhänge der Nachkriegszeit und ging dabei auch auf bisher wenig bekannte Aspekte dieser Zeit ein, sodass die Jugendlichen schnell neue Erkenntnisse über die Auswirkungen des Krieges auf die Region Haren gewinnen konnten. Auch die Situation in den befreiten Lagern im Emsland sowie die der Displaced Persons und der Kontext des Warschauer Aufstands wurden dabei vertieft.
„Es war spannend zu sehen, wie sich unser Heimatort nach dem Krieg verändert hat und welche Bedeutung Maczków für die Polen hatte“, fasste ein Schüler seine Eindrücke zusammen.
Der Besuch in der Inselmühle stellte eine gelungene Vertiefung des Unterrichtsthemas dar und verdeutlichte, wie eng die große Weltgeschichte mit der lokalen Vergangenheit verbunden ist und wie sehr ein multiperspektivischer Blick die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit das eigene Geschichtsbewusstsein erweitern kann.
Wir danken Frau Dr. Görtz-Meiners für diesen interessanten und informativen Vormittag.
K. Kleesiek-Herding